Selbständig machen, ohne Eigenkapital, das ist zu schaffen. Eine gute Geschäftsidee und hohe Fachkompetenz machen es möglich. Legendären Gründern, wie Bill Gates oder Mark Zuckerberg, gelang dieses Meisterstück. Den Wunsch, selbst Chef im eigenen Unternehmen zu werden, realisieren alljährlich etwa 260.000 Unternehmer und Unternehmerinnen in Deutschland. Etwa 75 Prozent aller Unternehmensgründungen sind Neugründungen. (Quelle: Statista).
Sich ohne Eigenkapital ins Risiko der Selbstständigkeit zu wagen, bedeutet dennoch nicht, ohne Geld oder gar planlos anzufangen. Buchstäblich von der ersten Minute an laufen die Kosten. Viel Geld lässt sich durch Eigeninitiative sparen, aber leider nicht alles. Dem Rotstift der Sparsamkeit nicht zum Opfer fallen darf beispielsweise die Gewerbeanmeldung oder später die Steuer. Krankenkassenbeiträge hingegen wären vermeidbar, wenn das Gewerbe nebenberuflich ausgeübt würde.
Wer aktuell arbeitslos gemeldet ist oder aus Hartz 4 in die Selbständigkeit wechselt, muss außerdem mit der zuständigen Vermittlungsfachkraft Rücksprache halten. Sich Selbständig zu machen, auch ohne Eigenkapital, kann die Lohnersatzleistungen tangieren. Zu empfehlen wäre außerdem, den Gründungszuschuss zu beantragen und vorbereitende Kurse zur Existenzgründung zu belegen. Ohne fundiertes kaufmännisches Basiswissen scheitert die Mehrheit aller Gründungen.
Geschäftsidee – womit Geld verdienen?
Mit der guten Geschäftsidee steht und fällt die neue Firma. Aber, welche Geschäftsidee erlaubt es, sich zukunftssicher selbständig zu machen? Ohne Eigenkapital ein produzierendes Gewerbe zu eröffnen, hätte wenig Chancen. Ausschließlich auf zu verzinsendem Fremdkapital basierende Geschäftsmodelle entziehen dem jungen Unternehmen den Gewinn. Gute Startchancen bestehen im Dienstleistungsbereich. Außerdem, um mit einem Start-up im Internet Geld zu verdienen.
Existenzgründern mit wenig Geld im Hintergrund bietet das Internet, als Kommunikationsraum und internationaler Marktplatz, hohen Entfaltungsspielraum. Einen Geschäftsansatz mit gesundem Wachstumspotenzial könnte die Online-Werbung bieten. Etwa 2,83 Milliarden Werbeeuro setzt die Branche aktuell um. Ein anderes Geschäftsmodell könnte ein Online-Shop sein.
Etwa 40 Prozent der Käufer bestellen mindestens einmal im Jahr ihre Bekleidung und Schuhe online. Gut 15 Prozent kaufen Eintrittskarten für Veranstaltungen online. Jeweils knapp 13 Prozent kaufen im Internet Musik-CDs und Bücher. Der statistische Durchschnitt der Bevölkerung (Kinder und Internetverweigerer mitgerechnet) gibt 66 Euro für das Internetshopping aus. (Quelle: Statista).
Online Geld mit Werbung verdienen und klein anfangen
Den geringsten Kapitalaufwand zum Unternehmensstart erfordert es, wenn Werbeeinnahmen die Firmenkasse füllen. User suchen fortlaufend interessante Inhalte im Netz. Suchmaschinen übernehmen die kostenfreie Vermarktung. Zu achten ist auf hochwertigen Inhalt der Seiten. Moderne Nutzer sind verwöhnt. Erwartet wird außerdem die einwandfreie Darstellung der Homepage auf mobilen Empfangsgeräten. Werbeeinnahmen könnten aus klassischer Bannerwerbung stammen. Sinnvoll wäre Affiliate einzubinden.
Einkommen über Affiliate wird durch die Verlinkung auf Anbieterseiten generiert. Um es an einem vereinfachten Beispiel festzumachen, ein Blog informiert über aktuelle Telefontarife. Im Text integriert wird ein Link, der zu dem genannten Anbieter führt. Klickt der Besucher auf den Link, ob Text oder Banner, gelangt er gezielt zu dem beschrieben Angebot. Gleichzeitig registriert die Software, wenn es zu einem Abschluss kommt. Von diesem Geld erhält der Werber seine Provision.
Der Vorgabe folgend, sich ohne viel Eigenkapital selbstständig zu machen, ist Einkommen durch Werbung die interessanteste Lösung. Es wird, nach anfänglicher Leistung durch die Contentschaffung, langfristig passives Einkommen erzielt.
Zum Geschäftsstart nötig:
- Ein Internetzugang
- Ein PC oder ein Laptop
- Umfangreiche Marktkenntnis
- Thematisches Spezialwissen
- Eine beliebige Schreibsoftware zur Contenterstellung
- Eine kostenlose professionelle Hostingsoftware
- Kostenpflichtiger Serverspace (kostenlose Server mag Google nicht)
- Grundkenntnisse der SEO und viel Einsatzbereitschaft
Das Risiko mit dem Finanzamt Probleme zu bekommen, schließt für den Unternehmensstart eine einfache Buchhaltungssoftware für KMU aus. Die unkomplizierte Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (Einnahmenüberschussrechnung) reicht kleinen Unternehmen für das Finanzamt. Erzieltes Einkommen aus Werbung lässt sich sogar automatisiert integrieren. Die Daten übernimmt die Buchhaltung einer Excel Tabelle, die in der Regel automatisiert für den Affiliate bereit steht.
Dienstleister für die Region
Schon mit ganz wenig Mitteln und etwas Geschick gelingt die Unternehmensgründung als regionaler Dienstleister. Kosten entstehen im Prinzip nur für die Arbeitsgeräte und das Marketing. Schlüssel zum erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit ist wieder die Geschäftsidee, basierend auf der Analyse des regionalen Marktes. Typische Beispiele für Geschäftsideen regionaler Dienstleister wären ein Hausmeisterservice, Gartenservice oder Reinigungsdienste.
Für das Marketing des Dienstleistungsangebotes stehen sowohl online als auch offline Werbemaßnahmen auf dem Businessplan. Die meisten Kunden suchen regionale Angebote online. Von Anfang an auf Markenprägung zu achten erleichtert es, in den Suchmaschinen gut platziert zu werden. Der Firmennamen sollte einprägsam und einzigartig sein. Online beworbenen werden immer der Firmenname, das Angebot und der Standort. Ein einfaches Beispiel wäre Inhabername Gartenpflege Berlin.
Unterstützt wird die Onlinewerbung, ganz besonders zu Beginn, durch Kleinanzeigen in den Printmedien. Damit das Ziel, Selbständig machen ohne Eigenkapital mit lokalen Dienstleistungen erreichbar bleibt, wird vorwiegend bereits erzieltes Einkommen aus Selbstständigkeit in Printwerbung investiert. Die Onlinewerbung, analog zur Geschäftsidee zum Aufbau von Werbeeinnahmen, ist nahezu kostenlos.
Fazit – Selbständig machen ohne Eigenkapital
Menschen, die eine Firma gründen, sollten den Schritt gut planen. Fehlendes Eigenkapital zur Firmengründung könnte, in angemessenem Rahmen, durch Fremdkaital oder besser durch einen Gründungszuschuss auszugleichen sein.
Ohne fundierte kaufmännische Vorkenntnisse und eine zündende Geschäftsidee, ist das Risiko der Existenzgründung zu hoch. Mit Blick auf die Gründungskosten könnten ein werbefinanziertes Start-up, ein Online-Shop oder ein regionales Dienstleistungsangebot empfehlenswert sein.
Einen Satz unterschreiben alle erfolgreichen Unternehmer. Selbstständig zu arbeiten, ist wörtlich als „selbst ständig zu arbeiten“ definiert.