Bei einem Kredit für eine Firma lassen sich zwei Grundmodelle unterscheiden: Zum einen benötigen Unternehmen eine flexible Finanzierung, mit der sie die Liquidität im laufenden Betrieb sicherstellen. Dafür eignen sich Betriebsmittelkredite. Zum anderen müssen sie Investitionen stemmen, dafür empfiehlt sich ein Investitionskredit. Bei beiden Typen sollten sich Verantwortliche mit den grundlegenden Mechanismen befassen sowie per Kreditvergleich einen günstigen Anbieter suchen.
Betriebsmittel- und Investitionskredit: Wissenswertes
Bei Betriebsmittelkrediten bieten Banken unterschiedliche Kreditarten an. Verbreitet sind Kontokorrentkredite, die sich als gewerblicher Dispokredit bezeichnen lassen. Wie bei einem privaten Dispo nutzen Unternehmen diese Darlehen flexibel, Zinsen fallen je nach tatsächlicher Ausschöpfung des Kreditrahmens an. Es existieren aber auch Unterschiede zum privaten Dispo. Die Bank prüft wesentlich häufiger, ob der Kreditnehmer weiterhin über die erforderliche Bonität verfügt. Auf Basis dieser Prüfung passt sie den Kreditrahmen an. Zudem können neben den Zinskosten Fixgebühren für die Bereitstellung des Kreditrahmens anfallen. Eine weitere Variante stellt der Abrufkredit dar. Auch bei diesem handelt es sich um einen Darlehensrahmen, allerdings ist er unabhängig von einem Girokonto: Braucht eine Firma Geld, ruft sie einen bestimmten Betrag ab. Die Bank überweist ihn auf das Geschäftskonto. Anschließend bezahlen Kreditnehmer ihn ab, oft setzt die Ratenzahlung sofort ein.
Investitionskredite zeichnen sich durch eine Besonderheit aus: Die Kreditsumme entspricht dem Investitionsbetrag, anderes können Unternehmen mit diesem Darlehen nicht finanzieren. Zudem müssen sie ein gewisses Maß an Eigenkapital einbringen, es ist keine Vollfinanzierung. Der Anteil liegt oftmals bei 10 bis 20 % der Summe. Dieses Eigenkapital dient der Bank als Sicherheit. Als weitere Sicherheit fordert sie das Investitionsobjekt, als Verfahren finden die Sicherungsübereignung sowie bei Grundstücken und Immobilien die Grundschuld Anwendung.
Beiden Kredittypen ist eines gemein: Die Konditionen unterscheiden sich zwischen den Banken, ein Kredit für eine Firma sollte möglichst günstig sein. Deshalb sollten Unternehmer bei unterschiedlichen Anbietern anfragen. Dafür reichen sie die erforderlichen Unterlagen ein, die in der Regel umfangreich sein müssen. Die Art der verlangten Dokumente hängt von der Kreditart, der Rechtsform des Betriebs und der Kredithöhe ab.
Spezialfall: Kredite für Gründer
Ein Kredit für eine Firma, die sich momentan in der Gründungsphase befindet, weist eine Spezialität auf: Gründerdarlehen sind in vielen Fällen zugleich Betriebsmittel- und Investitionskredit. Das gilt zum Beispiel für die beliebten Förderkredite der öffentlich-rechtlichen KfW-Bank. Gründer finanzieren mit ihnen sowohl Anschaffungen als auch in der Startphase laufende Ausgaben. Ein weiterer Unterschied ist, dass Existenzgründer keine vergangenen Geschäftszahlen vorlegen können. Entsprechend pochen Banken auf einem detaillierten Businessplan, der neben der Beschreibung des Konzepts eine Finanzprognose enthält.
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