Mit einem Investitionskredit finanzieren Unternehmen Sachanlagen wie Gebäude, Maschinen, Büroausstattungen und Fahrzeuge. Diese Darlehen zeichnen sich durch mittel- bis langfristige Laufzeiten aus, Banken vergeben sie gewöhnlich als Ratenkredit mit monatlich fälligen Raten. Das Gegenteil stellt der Kontokorrentkredit dar, welcher der kurzfristigen Finanzierung und der Sicherstellung der Liquidität dient. Bei einem Gründungskredit handelt es sich um eine besondere Form des Investitionskredits, weil Gründer mit dem Geld häufig sämtliche Anfangsinvestitionen plus laufende Ausgaben wie die Personalkosten bezahlen. Ein Investitionskredit im engen Sinn beschränkt sich dagegen auf ein eindeutig eingegrenztes Projekt wie den Bau einer neuen Produktionsanlage oder den Kauf von Computern.
Investitionskredite: Bedingungen und Sicherheiten
Bei der Beantragung dieser Geschäftskredite müssen Firmen eine Vielzahl an Unterlagen einreichen, anhand derer die Bank die Kreditentscheidung fällt. Institute wollen zum Beispiel umfassend die aktuelle wirtschaftliche Situation analysieren. Deshalb verlangen sie unter anderem die Jahresabschlüsse für mehrere Jahre sowie eine betriebswirtschaftliche Auswertung. Teilweise fordern sie auch eine Aufstellung der momentanen Lagerbestände und ähnliches. Zudem bestehen sie auf einem Investitionsplan. Wirtschaftlichkeitsrechnungen kommen bei großen Investitionen hinzu. So muss eine Firma nachweisen, dass sich der Bau einer neuen Fabrik lohnt und sie mit den Erträgen den Kredit zurückzahlen kann.
Bei einem Investitionskredit müssen Unternehmen rund 10 bis 25 % der Summe als Eigenkapital aufbringen. Diese Anforderung reduziert das Ausfallrisiko der Banken. Zugleich beweisen Kreditnehmer mit der Investition eigener finanzieller Mittel, dass sie von dem Projekt überzeugt sind. Als Sicherheiten ziehen Banken die erworbene Sachanlage heran, das kann in Form von Sicherungsübereignungen und Grundschulden geschehen. Kann ein Betrieb den Kredit nicht bedienen, verwertet das Institut diese Sicherheiten. Die Laufzeit dieser Darlehen ist meist mit der Abschreibungsdauer des Investitionsobjekts identisch.
Den geeigneten Finanzierungspartner finden
Zahlreiche Banken bieten Investitionskredite an, die Konditionen unterscheiden sich deutlich. Unternehmen sollten deswegen bei mehreren Instituten ihre Unterlagen einreichen und um Angebote bitten. Während sich Privatkunden mit minimalem Aufwand auf Kreditvergleichsportalen informieren können, fällt diese Option bei einem Investitionskredit aus. Diese Darlehen gehen sowohl bei der Bonitätsprüfung als auch bei den individuellen Zinssätzen mit einem hohen Maß an Komplexität einher, sodass Firmen die Institute direkt ansprechen müssen.
Sie sollten zugleich erörtern, ob sie staatliche Förderkredite der KfW-Bank in Anspruch nehmen können. Diese überzeugen mit einer liberalen Kreditvergabe und niedrigen Zinsen. Ansprechpartner ist die Hausbank, die für die KfW den Kredit abwickelt. Sie kontrolliert die Unterlagen, entscheidet über das Darlehen und nimmt anschließend die Raten entgegen. Die KfW-Bank ist insbesondere eine interessante Alternative, wenn Banken eine Finanzierung aufgrund zu hoher Risiken verweigern.